Deutsche Kleinanleger denken oft konservativ – und kommen bei der Geldanlage nicht vom Fleck. Dabei lässt sich am Gewinn der großen Unternehmen einfach teilhaben: mit Dividendenfonds zum Beispiel.
Deutschland ist ein Land der Sparer. Ob Altersvorsorge, Auto oder Ausbildung der Kinder, die Deutschen sorgen vor. Das ist gut so. Doch viele Menschen handeln dabei konservativ – und verschenken mögliche Renditen. Denn die Lieblingsanlagen der Deutschen schwächeln, schon seit Jahren: Rund zwei Billionen Euro liegen auf Sparbüchern oder Giro- und Tagesgeldkonten ohne echten Zinsertrag. Ähnlich verhält es sich bei zehnjährigen Bundesanleihen: Auch hier bewegen sich die Renditen nahe der Nulllinie. Dann kommt noch die Inflationsrate hinzu: Unterm Strich kann angelegtes Geld sogar an Wert verlieren.
Ein Weg aus der Zinsfalle: Dividende statt Zinsertrag. Eine Dividende ist der Gewinnanteil, den ein börsennotiertes Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Dividendenfonds zum Beispiel investieren die Geldanlage von Anlegern in Unternehmen, die sich durch überdurchschnittlich hohe Gewinnausschüttungen auszeichnen – und gleichzeitig für ein solides Geschäftsmodell stehen. Solche Unternehmen stammen oft aus der Versicherungs- oder Konsumgüterindustrie, also aus defensiven Branchen, in denen nicht viel spekuliert wird. Die Kurse von Aktien entwickeln sich zwar meist nicht rasant, unterliegen aber auch weniger heftigen Schwankungen. Und solche Unternehmen haben meist hohe Bargeldreserven als Sicherheit, um die Dividenden für die Anleger nicht zu gefährden.
Dividenden werden immer stärker
Dividenden sind die neuen Zinsen, heißt es daher auch häufig. Denn die meisten Unternehmen aller Aktienindizes weisen derzeit Dividendenrenditen aus, die deutlich über der Verzinsung etwa von Bundesanleihen liegen. Im deutschen Leitindex DAX liegt die Dividendenrendite aktuell bei durchschnittlich 2,88 Prozent. Um es noch deutlicher zu machen: Der Gesamtertrag einer Aktie setzt sich prinzipiell aus Dividenden und Kursgewinnen zusammen. Die Statistik zeigt: Selbst wenn Anleger zu einem ungünstigen Zeitpunkt bei deutschen DAX-Aktien eingestiegen sind, war ihre Geldanlage nach fünf bis zehn Jahren meist im grünen Bereich. Wer kurz vor Beginn der Finanzkrise 2007 in DAX-Titel investierte und selbst bei heftigen Kursschwankungen Ruhe bewahrte, erzielte bis Ende 2015 eine durchschnittliche Jahresrendite von 3,6 Prozent. Das positive Plus soll erhalten bleiben: Zum Ende dieses Jahres rechnen Analysten mit einer Dividendenrendite von 3,3 Prozent.